Mittwoch, 21. Mai 2008

Lesung am Donnerstag: Irmtraud Morgner

Ich gestehe: eigentlich war etwas anderes geplant. Ein Gast, auf den ich mich sehr gefreut hat, der aber leider Opfer einer bedauerlichen und unvorhersehbaren Terminkollision wurde, worüber wir uns beide in Stunden dauernden Gesprächen über die Grausambarhaftigkeit des Schicksals, die Diktatur des Terminkalenders und die Unvorhersehbarkeit unvorhersahebarer Unvorhersehbarkeiten. Wir haben geklagt, das sei an dieser Stelle versichert.

Aber insgeheim, verschämt muss ich es gestehen, habe ich mich auf einen solchen Moment seit Beginn der Lesereihe gefreut. Wie Sau sogar. Denn jetzt ist Zeitpunkt, Augenblick, Anlass und Grund, einer Schriftstellerin zu huldigen, die mit das beste produziert hat, was die deutsche Literatur der letzten 30 Jahre so hervorgebracht hat: Irmtraud Morgner.

Marxisten stehen derzeit nicht gerade hoch im Kurs, Feministinnen auch nicht, DDR-Literatur schon gar nicht. Das hat zur Folge, dass Irmtraud Morgner fast vergessen wurde, obwohl ihre Bücher zum Aufregendsten und Überraschendsten gehören, was die deutsche Literatur im 20. Jahrhundert hervorgebracht hat. (Jörg Magenau/Das Magazin)


Gelesen wird aus ihren Erzählungen.

"Ich fang nochmal an..." - Die Neuköllner Lesebühne
am: 22.05.2008
im: Ori
Friedelstraße 8
U-Bahnhof Hermannplatz
ab 20:30

Eintritt frei, Bier 2,50. Wein auch.

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